Kempener Gedachten der Novemberpogrome

Gedenken muss unser Handeln heute verändern

Im vergangenen Jahr war das öffentliche Gedenken wegen der Corona-Pandemie ausgefallen, das der Kempener Geschichts- und Museumsvereins seit 2003 veranstaltet. Seine Vorsitzende Dr. Ina Germes-Dohmen erinnerte in ihrer Einführung an die Verbrechen der Nationalsozialisten an Juden und vielen anderen Opfern. Doch sie mahnte auch: „Es darf nicht nur beim historischen Erinnern bleiben, dieser Tag darf nicht nur ein Gedenktag sein, der rückwärtsgewandt ist…. Ein Gedenken, das nur die Vergangenheit reflektiert, ist scheinheilig, wenn es nicht unser Handeln in der Gegenwart verändert.“ Es tue Not, sich gegen jegliche Form der Gewalt gegen Menschen und ihre Diskriminierung zu stellen.

Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld, wandte sich mit eindringlichen Worten an die Zuhörerschaft und verurteilte den geschichtsvergessenen Umgang mit der Shoah und dem Holocaust. Fälle, in denen Menschen sich wegen der Corona-Beschränkungen mit der verfolgten Anne Frank gleichsetzen würden oder Querdenker meinen, sie würden Widerstand zeigen wie Sophie Scholl, seien eine Verhöhnung der durch die Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Menschen.

Die gesamte Rede von Frau Franz ist ab nächster Woche hier nachzulesen. Einfühlsame Klänge, gespielt von Herbert Holtemeyer, beendeten die gut besuchte Veranstaltung.

Ein Blumengesteck und Kerzen erinnern weiter.

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