Religionsfreiheit für die Katholiken?

Nach langen Debatten wurde ab 1840 die Dionysiuskirche erweitert. Doch als sie fertig war und 1844 geweiht wurde, gab es schon 21.000 Katholiken! 1888 hatte die Einwohnerschaft die 100.000 überschritten, sie bestand zu drei Viertel aus Katholiken. Doch politisch hatten die meist als Weber oder Handwerker arbeitenden Katholiken keinen Einfluss. Die Oberschicht im Stadtrat, die das Sagen hatte, war protestantisch. Den zahlenmäßig so starken Katholiken Krefelds mitten am katholischen Niederrhein wurde deshalb erst 1849 erlaubt, eine Fronleichnamsprozession abzuhalten, was sonst überall erlaubt war.
Ab 1869 war St. Dionysius nicht mehr die einzige katholische Pfarrkirche, aber sie blieb die Hauptpfarrkirche, ihr Pfarrer war der Oberpfarrer. Für die große Menge der Gläubigen wurden in der Folge zahlreiche neue Kirchen gebaut. Die Geschichte der Pfarre und Kirche St. Dionysius wird im Oktober als umfangreiche Monografie erscheinen. Der Vortrag wird sich anders als das Buch im Wesentlichen mit der Entwicklung im 18. und 19. Jahrhundert beschäftigen, die besondere Entwicklung in Krefeld als protestantische Stadt und seit 1870 mit einer großen altkatholischen Gemeinde, aber auch dem großartigen Engagement der Krefelder Oberpfarrer, sich und ihre Pfarre in diesem Umfeld zu stärken und die Kirche reich auszustatten.
Für das 20. Jahrhundert wird der Vortrag einen Ausblick geben, v.a. auf den Wiederaufbau nach der großen Zerstörung Krefelds in der Bombennacht am 21./22.Juni 1943 geben. Krefelds Geschichte, das vielen ja eher als Einkaufsstadt bekannt ist, wird bei diesem Vortrag aus einer neuen Perspektive erzählt. Der Vortrag bereitet auch auf den Besuch der Dionysiuskirche am 28. Oktober vor. Im Anschluss an den Vortrag kann das Buch „Gott zur Ehre, den Gläubigen zum Segen und der Stadt zur Zierde. Geschichte der Pfarre und Kirche zum hl. Dionysius in Krefeld“ auch erworben werden.