Gegen den Krieg - Goyas "Die Schrecken des Krieges"

Goya zeigt in den 82 Radierungen in schonungsloser Offenheit die Folgen des Spanischen Unabhängigkeitskrieges der Jahre 1808 bis 1813 gegen die napoleonischen Besatzungstruppen, vor allem in den Auswirkungen auf das Leben der Menschen. So stellt er in ergreifenden Szenen beispielsweise die Nöte der Madrilenen aufgrund der kriegsbedingten Hungerkatastrophe von 1811 und 1812 dar. Ein besonders beachtenswerter Aspekt ist Goyas Betrachtung der Rolle der Frauen im Krieg: als Heldinnen wie als Opfer. Erst lange nach Goyas Tod wurden Die Schrecken des Krieges 1863 veröffentlicht.

Helmut C. Jacobs wird anlässlich seines gerade erschienenen Buches über Die Schrecken des Krieges, in dem alle Radierungen ausführlich erläutert werden, diese beeindruckende Bilderfolge im Kontext der Epoche Goyas in den Grundzügen vorstellen. Zudem gewährt er faszinierende Einblicke in seine intensiven Recherchen und präsentiert seine Deutungen zu einzelnen Radierungen, die bisher nicht schlüssig erklärt werden konnten. Viele der Blätter erweisen sich als ebenso mehrdeutig und gesellschaftskritisch wie die Caprichos, andere enthalten pazifistische und liberale politische Botschaften, wenn man ihren Hintersinn erkennt. Andere Radierungen weisen fantastische Züge auf, sind aber politisch gemeint, was sich anhand ihrer Bezüge zur Literatur der Zeit nachweisen lässt.

Gegen den Krieg - Goyas "Die Schrecken des Krieges"
So, 11. Februar 2024, 11:15 Uhr

 

Kempen, Franziskanerkloster,
Rokokosaal
Eintritt für Mitglieder: unentgeltlich
unter Vorlage der Mitgliedskarte
Für Nichtmitglieder: 5 €

 

Änderungen vorbehalten!

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